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In der Erinnerung
glorifiziert man den verlorenen Menschen.
Positive Dinge bleiben länger im Gedächtnis haften,
während die negativen schneller verdrängt werden.


Erinnerung

Text: Jörg Lehwald

Glorifiziertes Traumgebild!
Ganz unvergleichlich, unerreicht!
Was einst so überschäumend, wild,
wogt heute ruhig, ward eingedeicht.

Loderndes Feuer, blutigrot,
züngelnde Flamm’, versengend heiß,
heut’ ausgelöscht – so kalt, so tot.
Gestern noch laut, heut’ plötzlich leis’.

Es ist verblasst, doch lebt es noch:
das Bild. Es bleibt Vision.
Du bist’s nicht mehr. Ach, vielleicht doch?
Der Wunsch verselbstständigt sich schon.

Stünd’st du vor mir, würd’ ich wohl nicht
erkennen, dass du’s bist.
Die Frau, obwohl mein Herz zerbricht,
hätt’ ich niemals vermisst!

 

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